Lied Aum

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« Die Silbe Om entspricht dem, was wir in der westlichen Tradition den Logos, das schöpferische Wort, nennen. In der hinduistischen Tradition stellt es den Urklang dar und ist mit Kalahamsa assoziiert, diesem mythischen Vogel, der das Ur-Ei gelegt hat, aus dem das Universum hervorgegangen ist. Om ist eine Silbe mit sehr starken Schwingungen, die die Hindus zu einem Mantra gemacht haben. Sie wiederholen es unermüdlich in ihren Meditationen. Auch ihr könnt dieses Mantra laut oder mental aussprechen. Ihr konzentriert euch auf dieses Wort, ohne an etwas anderes zu denken, und wiederholt: Om, Om, Om ... Ihr könnt es auch mit einer Atemübung verbinden. Ihr atmet durch die Nase ein, sprecht Om viermal mental aus, atmet dann sehr langsam durch den Mund aus und wiederholt Om erneut. Nach einer Weile fühlt ihr euch beruhigt und mit Energie aufgeladen. Die Silbe Om setzt sich aus den Buchstaben Aoum zusammen und wird auch in dieser Weise gesungen. Wer sich der magischen Kraft von Klängen bewusst ist, spürt allmählich, welche perfekte Form dieses Lied in seiner Seele hervorruft. Aoum kann mit dem Wort Amen verglichen werden, das Christen am Ende eines jeden Gebets aussprechen ».[1]

Aoum (D-Dur)

Hören Sie sich das Lied an: Omraam Mikhaël Aïvanhov singt Aoum
Choeur Kastalski de Moscou (Harmonisation : Vincent Petit - Gilles Hainault; Chef de Choeur : Gilles Hainault

Erklärungen zum Lied

Historisch

« Das Wort Aoum repräsentiert die Sprache des Geistes. Der Ursprung des Liedes reicht bis in die Antike zurück und stammt von einem alten heiligen Lied, das von Peter Danov adaptiert wurde. Es ist ein Lied, das großartige Formen in der Seele hervorbringt. Es verbindet uns mit dem Kosmos, erhebt uns zur göttlichen Ebene und zur Anbetung. Es wirkt auf das Tausendblättrige Chakra und hat auch die Eigenschaft, unsere Zellen zu beruhigen. Es ist ein Lied, mit dem wir alle unsere Gebete beginnen können. »[2]

Aufgrund seiner Einfachheit können wir Aoum in unserem spirituellen Leben jederzeit spontan singen.

Thematisch: Das Wort des Geistes

« Wenn ihr dieses Wort (Aoum) singt, das zu seiner Sprache gehört, hört euch der Geist und hilft euch, weil er eure Bedürfnisse kennt und versteht ».[3]

Mit Aoum erheben wir uns auf der Suche nach solaren Segnungen und der göttlichen Gnade, um sie auf die Erde herunter zu bringen.

« Nachdem wir uns dank des Werkzeugs unseres Denkens zur göttlichen Welt erhoben haben, steigen wir wieder hinab, um uns besser zu orientieren und unsere Materie zu verfeinern. Von neuem entfernen wir uns und nähern uns wieder an, und jedes Mal bringen wir mehr Kraft und Licht zurück ».[4]

Schlüsselwörter

Einfachheit, Ausgeglichenheit, spirituelle Suche, innerer Frieden.

  1. Einfachheit und Ausgewogenheit werden durch die in zwei Teile polarisierte, arpeggierte Melodie des D-Dur-Akkords demonstriert: der erste erfordert eine Intonationsanstrengung in Intervallsprüngen und der zweite bietet eine erholsame gemeinsame melodische Linie.
  2. Die spirituelle Suche wird musikalisch durch den stufenweisen melodischen Aufstieg repräsentiert.
  3. Innerer Friede wird musikalisch durch den gemeinsamen Abstieg des zweiten Teils des Liedes erfahren.

Struktur

Das gesamte Lied wird 4 Mal gesungen. Beim vierten Mal wird es in einem weicheren Ton gesungen. Nach einer kurzen Pause wird das Lied viermal fortgesetzt. Das einzige Wort, das während des ganzen Liedes gesprochen wird, ist das Wort Aoum und es wird 32 Mal wiederholt. Dieser Vorgang, dasselbe Wort zu wiederholen, gibt dem Lied die Form eines Mantras. Was ist ein Mantra?

« Ein Mantra, eine heilige Formel, ist mit einer Gussform vergleichbar, die mit intensivem Leben, d. h. mit Liebe und mit Glauben gefüllt werden muss. Und weil der Klang auf die Materie einwirkt, ist es wichtig, das Mantra laut auszusprechen. Damit die unsichtbaren Kräfte eine Möglichkeit zum Wirken haben, braucht es das Wort. Das gesprochene Wort ist weiter nichts als eine Verschiebung von Luft, das ist wahr, aber damit die unsichtbaren Kräfte die Möglichkeit zum Handeln haben, braucht es das gesprochene Wort. Eine laut ausgesprochene Formel setzt Strömungen frei, die durch die himmlischen Hierarchien bis zum Thron Gottes emporsteigen. Man spricht die Formel mindestens dreimal aus, damit sie die drei Welten berühren kann: die physische, die psychische und die spirituelle. Eine Formel, die man unermüdlich wiederholt, wirkt in den Tiefen des Unterbewusstseins, wo die Wurzeln unseres Seins liegen. Die Kenntnis dieses Gesetzes ist sehr wichtig für die spirituelle Arbeit, denn indem wir die Wurzeln unseres Seins berühren, haben wir große Möglichkeiten zur Transformation. » [5]

Die melodische Struktur sichtbar gemacht

Aoum besteht aus 2 Segmenten, die eine doppelte Bewegung bilden:

  • Das erste Segment in aufsteigender Bewegung repräsentiert unsere spirituelle Suche und den Aufstieg zu einer subtilen Essenz. Musikalisch ist dieser Aufstieg in arpeggierten Stufen aufgebaut, zu Beginn das Intervall einer Quarte, dann eine Dur-Sechst und dann eine Quinte.

AOUM-Segm 1.png

  • Das zweite Segment in der absteigenden Bewegung repräsentiert den Abstieg und die Assimilation dieser Essenz, nach der wir gesucht haben, um sie auf die Erde zu bringen. Wir erleben die Gnade, uns mit dem Himmel verbunden zu fühlen. Musikalisch, bekommt dieser Abstieg seinen Wert durch die Länge des Tones und durch die gemeinsame verbindende Bewegung. Es ist eine Form der Entspannung und des Friedens, es ist eine Zeit der Integration.

AOUM-Segm 2.png

Aoums Schweigen, eine Verbindung zwischen den Welten

Das Lied wird viermal wiederholt, und nach einer kurzen Pause wird es erneut viermal hintereinander gesungen. Dieses Esemble bildet ein Ganzes, dass eine evolutionäre und involutionäre Bewegung initiiert. Die Stille ermöglicht eine kurze meditative Pause. Es schafft eine Verbindung, in der unser Bewusstsein den subtilen Geschmack des Übergangs zwischen der sichtbaren und der unsichtbaren Welt schmecken kann.

Siehe auch

Externe links

Einzelnachweise

  1. O.M. Aïvanhov, Pensées quotidiennes 2001, pensée du 27 décembre « Om, Aoum, utilisation de ce mantra », éditions Prosveta (2000).
  2. O. M. Aïvanhov, P. Deunov, Commentaires des chants (Fraternité Blanche Universelle).
  3. O. M. Aïvanhov, P. Danov, Commentaires des chants (Fraternité Blanche Universelle).
  4. O.M. Aïvanhov, Pensées quotidiennes 2016, pensée du 30 novembre 2016 " Le travail spirituel " aux éditions Prosveta (2015).
  5. O.M. Aïvanhov, Pensées quotidiennes 2017, Pensée du 23 octobre 2017 « Les mantras » aux Editions Prosveta (2016)

Anmerkung für den Leser: die Ausarbeitung dieses vorläufigen Beitrages erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und ist nur ein Ausgangspunkt, da das Thema von Omraam Mikhaël Aïvanhov in verschiedenen Vorträgen zwischen 1938 und 1985 noch ausführlicher dargelegt wurde. Interessierte Personen werden, durch direktes Lesen oder Hören seiner Vorträge (herausgegeben vom Prosveta Verlag, dem alleinigen und exklusiven Eigentümer der Rechte an seiner Arbeit), wichtige Aspekte von weiterem Interesse finden. Dieser Beitrag drückt also nur einen Teil von Aïvanhov‘s Gedanken zu diesem Thema aus.
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